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Berufspendler im Landkreis Darmstadt-Dieburg

Im Westen fahren die meisten nach Darmstadt, im Osten in den Kreis

17.10.2024

Darmstadt-Dieburg. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg ist ein Landkreis der Pendler: Im Juni 2023 waren 123.752 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Wohnort im Landkreis registriert. Davon pendelten 81.003 Menschen jeden Tag zur Arbeit in einen anderen Kreis oder in eine Stadt, die nicht im Kreis liegt. Das entspricht einem Anteil von Auspendlern von 65,5 Prozent. Die meisten Arbeitnehmer fahren nach Darmstadt, nämlich 31.191. Danach zieht es die meisten Pendler nach Frankfurt (12.039), Kreis Offenbach (7784), in den Kreis Groß-Gerau (5504) sowie in die Kreise Bergstraße (2799), Odenwald (1655) und Aschaffenburg (1628). Aber auch in den Main-Taunus-Kreis (1452), den Main-Kinzig-Kreis 1235) sowie in die Stadt Aschaffenburg (1142) zieht es noch eine nennenswerte Zahl von Arbeitnehmern. Nach Bayern zieht es regelmäßig 4860 Menschen, nach Baden-Württemberg 3030 und nach Rheinland-Pfalz 1860.  

Von andernorts in den Kreis pendeln 38.633 Beschäftigte. Ihren Arbeitsort haben 81.382 Menschen hier, von ihnen sind 47,5 Prozent Einpendler. Das bedeutet, dass 42.749 Arbeitnehmer im Kreis wohnen und auch dort arbeiten. Innerhalb des Landkreises bestehen ebenfalls vielfältige Pendlerbeziehungen, es gibt rund 23.000 Pendler innerhalb des Kreisgebietes. Schaut man sich nun innerhalb der einzelnen Kommunen an, wohin die meisten Auspendler zur Arbeit fahren, ergibt sich ein interessantes Bild: Tatsächlich zieht es die meisten Berufstätigen, die an einem anderen Ort als ihrem Wohnort arbeiten und die rings um Darmstadt wohnen, auch in das Oberzentrum: In Weiterstadt sind es 36,7 Prozent der Auspendler, die ihren Arbeitsplatz in Darmstadt haben, in Griesheim 41,5 Prozent, in Pfungstadt 36,5 Prozent, in Bickenbach 29,1 Prozent, in Alsbach-Hähnlein 26,3 Prozent, in Seeheim-Jugenheim 34,6 Prozent, in Mühltal 42,8 Prozent, in Ober-Ramstadt 38,5 Prozent, in Roßdorf 42,3 Prozent und Messel mit 34,2 Prozent. Hinzu kommt als einzige Kommune ohne direkte Grenze zu Darmstadt außerdem Dieburg mit 27,1 Prozent.

Dieburg stellt ihm östlichen Teil des Landkreises die Ausnahme dar, denn ansonsten pendeln die meisten Menschen, die dort wohnen, im Gegensatz zum westlichen Teil tatsächlich in einen anderen Ort in den Landkreis zum Arbeiten. In Modautal beträgt dieser Anteil an den Auspendlern 30,8 Prozent, in Fischbachtal 40 Prozent, in Groß-Bieberau 39,6 Prozent, in Otzberg 40 Prozent, in Reinheim 34,3 Prozent, in Groß-Zimmern 35,4 Prozent, in Münster 32,7 Prozent und in Groß-Umstadt 31,4 Prozent. Auch in Babenhausen (20,8 Prozent) und Schaafheim (23,2 Prozent) fahren die meisten Arbeitnehmer zu einem Arbeitsort im Landkreis Darmstadt-Dieburg. In Babenhausen leben aber fast ebenso viele Beschäftigte, die im Kreis Offenbach arbeiten (18,5 Prozent). 2,8 Prozent fahren in die Stadt Offenbach. Aus Schaafheim fahren außerdem viele Menschen zu einer Arbeitsstelle in den Kreis Aschaffenburg (18 Prozent), in die Stadt Aschaffenburg sind es dann nochmal 10,7 Prozent.

Die einzigen beiden Kommunen, die von dieser Ost-West-Schere mit den Zielen Darmstadt im Westen und dem Landkreis im Osten abweichen, sind Erzhausen und Eppertshausen. In Eppertshausen zieht es die meisten Auspendler – der Anteil liegt bei 27,9 Prozent – in den Kreis Offenbach, in Erzhausen mit 25,1 Prozent fahren die meisten Arbeitnehmer nach Frankfurt.

„Man kann sehr schön sehen, wie unterschiedlich die Pendelbeziehungen in den einzelnen Städten und Gemeinden sind. Auch in einigen Kommunen im Landkreis Darmstadt-Dieburg gibt es vergleichsweise viele Arbeitsplätze, die Pendler anziehen“, sagt Kreisstatistikerin Dr. Tamara Eschler. Die Gründe für die Wahl des Wohnorts seien vielfältig: Immobilienpreise, individuelle Ansprüche an die Lebensqualität, Schulen, Kindergärten, aber auch weiche Standortfaktoren wie das Freizeitangebot könnten eine Rolle spielen. „Meistens ist es nicht nur ein Grund, warum sich Arbeitnehmer dafür entscheiden, nicht an ihrem Arbeitsort zu wohnen“, sagt Eschler. Für Landrat Klaus Peter Schellhaas zeigt die Statistik einmal mehr, dass der Landkreis attraktiver Wohn- und Arbeitsort zugleich ist. „Und wir arbeiten auch weiterhin daran, in Zusammenarbeit mit der Stadt Darmstadt und den umliegenden Landkreisen, dass dies so bleibt“, sagt er.

tb

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