Aktuelle Nachrichten aus Darmstadt-Dieburg
Afrikanische Schweinepest
Neue Fälle im Westen des Landkreises
10.01.2025
Darmstadt-Dieburg. Kurz vor Weihnachten, zwischen den Jahren und zu Beginn des neuen Jahres hat es einige neue Fälle von Afrikanischer Schweinepest gegeben: 15 Wildschweine wurden bis 9. Januar als positiv getestet. Die Fundorte erstrecken sich von Griesheim über Weiterstadt bis hin nach Mühltal und Seeheim-Jugenheim mit Ortsteilen. Ob dies Auswirkungen auf die Sperrzonen hat, muss das Land Hessen festlegen. Der Landkreis hat noch keine Informationen darüber. „Nun zeigt sich, dass das Seuchengeschehen an Dynamik zugenommen hat“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete und stellvertretende Landrat Lutz Köhler, „an der Bergstraße sind die Fallzahlen stark gestiegen, das schwappt nun auch zu uns herüber, trotz aller Maßnahmen, die wir getroffen haben.“ Dazu zählt etwa ein Zaun zwischen A67 und A5 für 80.000 Euro und regelmäßige Überflüge auf Kosten des Kreises zusätzlich zu denen, die das Land Hessen veranlasst. Kranke Tiere und Rotten werden entnommen.
So auch jetzt: Nach dem ersten positiven Fund vor Weihnachten wurde das Gebiet um den Fundort in einem Radius von drei Kilometern mit Drohnen überflogen und stark auffällige Tiere wurden entnommen. Dieses Prozedere wurde jetzt im neuen Jahr wiederholt. „Wir tun alles, um die Seuche einzudämmen, und unsere Fallzahlen sind noch vergleichsweise gering verglichen mit denen des südlichen Nachbarkreises“, sagt Köhler. Zum Vergleich: Laut Land Hessen gab es bis 8. Januar 419 positive Fälle im Kreis Bergstraße, 262 im Kreis Groß-Gerau und 40 im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Und dort ausnahmslos im westlichen Kreisgebiet.
Parallel zu den Überflügen des Kreises mit der Firma Pro Schutz sucht das Land das Gebiet mit dem von ihm beauftragten „Training Center Retten & Helfen“ ab. Eine Pufferzone rund um die einzelnen Fundorte, wie beim Fund am 14. Dezember auf dem Frankenstein, wurde jedoch nicht eingerichtet, weil das Land das Seuchengeschehen derzeit noch bewertet. Das Regierungspräsidium Darmstadt hatte die Pufferzone am Frankenstein angeordnet, derzeit liegt dem Kreis aber keine weitere Anordnung vor. In der Pufferzone am Frankenstein gelten die gleichen Regeln wie im Kerngebiet. Dazu gehören etwa Einschränkungen für die Forstwirtschaft und die Jagd, die grundsätzlich im Kerngebiet verboten ist. Ausnahmen muss das Veterinäramt genehmigen.
Ein Großteil der neuen positiven Fälle – etwa die in Griesheim und Weiterstadt – liegt ohnehin im Kerngebiet, so dass hier keine weiteren Änderungen nötig sind. Im Prinzip geht es nur um die neuen Fundorte der positiven Fälle in Nieder-Beerbach und Malchen. „Wir hoffen, dass es sich nur um eine infizierte Rotte gehandelt haben könnte“, sagt Lutz Köhler, „nichtsdestotrotz werden wir aber an unserer Strategie festhalten, denn bislang fahren wir sehr gut damit.“
Die Hoffnungen ruhen zudem auf einem Zaun, den das Land Hessen in Kürze entlang der A5 errichten will.
Weitere Informationen sowie Ansprechpartner sind auf www.ladadi.de/asp zu finden.