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Digitalisierung im Kreis Darmstadt-Dieburg
Das Fax hat ausgedient in der Kreisverwaltung
03.12.2024
Darmstadt-Dieburg. Seit Jahrzehnten war es ein treuer Begleiter der Kreisverwaltung, vor dem Siegeszug des Internets und den damit einhergehenden E-Mails gar unverzichtbar, nun hat es aber ausgedient: das Telefax. Zum Jahreswechsel wird der Landkreis Darmstadt-Dieburg alle Telefax-Dienste abschalten. „Wir werden dann keine Faxe mehr annehmen“, sagt Verwaltungsleiter Rainer Leiß, „wir versenden ja heute schon faktisch keine mehr.“ Als Ersatz gibt es heute schon digitale Alternativen, die sich auch für den sicheren Dokumententransfer eignen.
Faxe sind im Digitalzeitalter ein Anachronismus: Sie sind sind nicht automatisch kategorisierbar und verarbeitbar, es bedeutet einen mehrfachen Aufwand, um sie korrekt zu interpretieren und zuzuordnen. „Ihre Bedeutung ist rückläufig“, sagt Leiß, „das merken wir ja auch an dem geringen Aufkommen, das uns noch erreicht.“ Im Oktober wurden von der Kreisverwaltung noch 22 Faxe versendet und 238 empfangen. Nicht viel für eine Verwaltung dieser Größe. Und nicht alle Faxe waren auch relevant. „Es waren auch Werbesendungen darunter und ein Blumengeschäft, warum auch immer“, sagt Rainer Leiß und lacht. Aber auch Pflegeheime und Rechtsanwälte schickten noch Faxe. Sie sollen dies künftig über die digitalen Alternativen ihre Dokumente übermitteln. Und davon gibt es einige.
„Unsere Online-Dienste, die Upload-Portale, aber auch das Elektronische Gerichts- und Verwaltungspostfach stehen zur Verfügung“, erklärt Leiß. Letzteres eigne sich besonders für die Übermittlung von Fristsachen und ist über „Mein Justizpostfach“ (https://mein-justizpostfach.bund.de) auch für Bürger und Organisationen verfügbar. „Der Name täuscht, auch wir sind darüber erreichbar, nicht nur die Justiz“, erklärt Leiß. Ansonsten sind unter Online-Services: Landkreis Darmstadt Dieburg - Kreisverwaltung alle Upload-Portales des Kreises – etwa Veterinärwesen und Kreisagentur für Beschäftigung – sowie Online-Services zur Verfügung. Bei den Services geht es beispielsweise um Erteilung einer Fahrerlaubnis, Fahrzeugzulassungen, Grundwasserentnahmen oder Schülerbeförderungskosten. Der Kreis bleibt aber auch per E-Mail erreichbar, die Adressen finden sich unter www.ladadi.de auf den Seiten der jeweiligen Fachbereiche. Zur Übermittlung sensibler Daten oder Dokumente sei dies aber kaum geeignet, warnt der Verwaltungsleiter.
Wie auch die Faxgeräte es im digitalen Zeitalter nicht mehr sind. Zu den Hochzeiten waren es 58 Geräte, mit denen in der Kreisverwaltung gesendet und empfangen wurde. Heute gibt es nur noch zwei Geräte in den Kreishäusern in Kranichstein und Dieburg sowie eins im Kreisjugendheim in Ernsthofen. „Faktisch haben wir bereits vor Jahren nur noch PC-Fax benutzt“, erklärt Leiß. Vergeben sind derzeit immer noch mehr als 1998 Faxnummern, da jeder Mitarbeiter seine eigene Faxnummer hat. Diese ergibt sich aus der Telefondurchwahl plus 2000. Aber auch diese werden abgeschaltet. Kunden, die nach dem 1. Januar 2025 noch ein Fax schicken, erhalten keine automatische Antwort. „Behörden und regelmäßige Kontaktpartner informieren wir nochmal gesondert“, erklärt Rainer Leiß. Die Tage der Telefaxe sind definitiv gezählt in der Kreisverwaltung Darmstadt-Dieburg. „Das hat auch den Vorteil, dass sich niemand mehr unsere Faxnummer merken muss“, sagt Leiß und schmunzelt.