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Hessisches Standorterfassungstool

Landkreis will helfen, letzte Mobilfunklücken zu schließen

15.07.2024

Das Land Hessen möchte mit einer neuen Initiative dazu beitragen, dass das Mobilfunknetz lückenlos wird. Das neue hessische Standorterfassungstool im Internet soll dafür sorgen, dass mehr Mobilfunkstandorte auf freien Flächen und Gebäuden gefunden werden können. Grundstückseigentümern – ob Firmen, Behörden oder Privatleuten – bietet es die Möglichkeit, ihre Grundstücke als potenzielle Standorte anzubieten und dabei beispielsweise Einnahmen durch Miete oder Pacht zu erzielen. Während im Außenbereich vor allem für neue Mobilfunkmasten freie Flächen benötigt werden, eignen sich Gebäudedächer und Hausfassaden für Antennenanlagen, teilt das Breitbandbüro Hessen mit. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg will nun auch dazu beitragen, dass ein flächendeckender Mobilfunkempfang nach und nach möglich wird. „Mit unserer errichteten Infrastruktur können wir das flankieren“, sagt Andreas Rinnenbach, Fachbereichsleiter für Klimaschutz, Infrastruktur und Standortförderung beim Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Denn während des geförderten Glasfaserausbaus im Kreis, um die weißen Flecken bei der Breitbandversorgung zu beseitigen, wurden kreisweit insgesamt mehr als 500 Kilometer Leerrohre im Tiefbau verlegt. Zudem wurden rund 1.000 Adressen mit einer Glasfaserinfrastruktur versorgt. Darunter alle Schulen, viele Adressen in Ortsrandlagen und vor allem in den Außenbereichen, etwa Aussiedlerhöfe. Und genau diese Infrastruktur können nun für die Optimierung der Mobilfunkabdeckung genutzt werden. Wenn sich etwa ein Landwirt entscheidet, sein Hochsilo als potenziellen Standort für eine Antennenanlage über das Standorterfassungstool zu melden, würde die für die Anlage benötigte Infrastruktur bereits vorhanden sein. „Ein Mobilfunkstandort braucht Glasfaser“, erklärt Rinnenbach.

Aber nicht nur flankieren will der Landkreis, er will seine Liegenschaften auch als potenzielle Standorte anbieten. „Ob die Standorte dann auch tatsächlich herangezogen werden, steht noch nicht fest“, sagt Andreas Rinnenbach, „aber wir müssen das tun, um den Ausbau voranzubringen.“ Der Ausbau erfolgt aber dann durch die Mobilfunkanbieter selbst.

Für Menschen, die bislang nur lückenhaften Mobilfunkempfang haben – im Landkreis ist dies etwa bei Seeheim-Jugenheim oder zwischen Darmstadt und Messel der Fall – könnte dies eine Möglichkeit sein, gleichzeitig selbst für einen besseren Empfang zu sorgen und nebenbei noch etwas Geld zu verdienen. Die Unternehmen prüfen die angebotenen Liegenschaften und treten direkt mit Ihnen in Kontakt, sobald sie in Ihrer Region einen konkreten Bedarf haben und einen Standortmietvertrag abschließen wollen.

Das Standorterfassungstool soll den Ausbau des Mobilfunknetzes beschleunigen, indem es eben die Suche nach potenziellen Standorten vereinfacht. Denn diese ist laut Breitbandbüro Hessen zum Teil sehr langwierig und schwierig. „Das ist schon eine richtig tolle Sache vom Digitalministerium“, sagt Landrat Klaus Peter Schellhaas, „und wir als Landkreis freuen uns, dass wir dazu beitragen können, die letzten Mobilfunklücken zu schließen.“

tb

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