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Unterstützung aus einer Hand
20 Jahre Kreisagentur für Beschäftigung
05.02.2025
Darmstadt-Dieburg. Die Kreisagentur für Beschäftigung (KfB) des Landkreises Darmstadt-Dieburg ist eines von 16 kommunalen Jobcentern in Hessen. Als sogenannte Optionskommune hat sie die Zulassung vom Bundesministerium für Arbeit als kommunaler Träger der Grundsicherung für Arbeitssuchende und betreut alle Menschen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) erhalten. In Deutschland werden derzeit 104 der 406 Jobcenter als kommunale Jobcenter betrieben. Das SGB II, auch Arbeitslosengeld II genannt und ab Januar 2023 in Bürgergeld umbenannt, regelt die Grundsicherung für Arbeitssuchende.
20 Jahre Kreisagentur
Die KfB existiert seit dem 1. Januar 2005 und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche gesetzliche Neuerungen begleitet und umgesetzt. Ihre zentrale Aufgabe ist es, die Existenz arbeits- und mittelloser Menschen zu sichern und sie auf dem Weg in ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Hilfen, sondern auch um die Förderung von sozialer Teilhabe und Bildungschancen.
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der KfB sind die zahlreichen Projekte, die sie anbietet. Ein besonders erfolgreiches Beispiel ist das Projekt "Ich lebe und arbeite in...", das seit 2008 in den 23 Kreiskommunen durchgeführt wird. In den Regionalprojekten werden motivierte Arbeitssuchende sowie Unternehmer vor Ort unterstützt. In enger Zusammenarbeit mit der Kommune, dem Gewerbeverein, den Unternehmen vor Ort und der KfB werden Kontakte und Beziehungen (Netzwerke) aktiviert und genutzt, um offene Arbeitsstellen zu besetzen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Die KfB setzt auf nachhaltige Qualifizierung und individuelle Unterstützung, damit Kundinnen und Kunden sowie deren Kinder langfristige Perspektiven erhalten. Ziel ist es, jedem Einzelnen die Möglichkeit zu bieten, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und eigenverantwortlich für die eigene Zukunft zu sorgen.
Durch die kommunale Trägerschaft können passgenaue Hilfen entwickelt werden, da die regionalen Gegebenheiten vor Ort genau bekannt sind. Dies ermöglicht es, die individuellen Bedürfnisse der Langzeitarbeitslosen gezielt zu berücksichtigen und nachhaltige Lösungen zu finden. Ihr Vorteil liegt in der ganzheitlichen Betreuung: Die gesamte Beratung und Vermittlung erfolgt aus einer Hand.
Der Erfolg gibt dem Konzept recht: In den zurückliegenden 20 Jahren hat die KfB mehr als 50.000 Personen in Arbeit vermittelt. 2005 arbeiteten 40 Menschen bei der Kreisagentur, heute sind es 280. Vor 20 Jahren haben rund 6.500 Menschen aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II bezogen. 20 Jahre später sind es 16.000. Seit 2005 gab es 141 Gesetzesänderungen.
Die Sozial- und Jugenddezernentin des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Christel Sprößler, betont die Wichtigkeit der KfB und würdigt die engagierte Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: "Die Kreisagentur für Beschäftigung leistet eine unverzichtbare Arbeit für die Menschen in unserer Region. Durch ihren kontinuierlichen Einsatz ermöglichen sie vielen Betroffenen neue Chancen und Perspektiven. Ihr Engagement ist von unschätzbarem Wert für den sozialen Zusammenhalt und die Integration in den Arbeitsmarkt."
Der Leiter der KfB, Roman Gebhardt, der seit 20 Jahren in der Behörde tätig ist und seit 15 Jahren die KfB leitet, hebt die Herausforderungen hervor, die mit gesetzlichen Änderungen verbunden sind: "In den vergangenen Jahren mussten wir zahlreiche Gesetzesänderungen umsetzen. Leider waren nicht alle Reformen im Sinne der Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Gerade auf Bundesebene fehlt es manchmal an Praxisnähe und einem realistischen Blick auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden. Wir als KfB setzen uns dafür ein, dass trotz bürokratischer Hürden individuelle Lösungen gefunden werden und niemand durch das Raster fällt."
Rückblick und Ausblick
Mit 20 Jahren Erfahrung hat die Kreisagentur für Beschäftigung bewiesen, dass sie eine verlässliche Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenslagen ist. Die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, Kommunen und weiteren Partnern hat dazu beigetragen, zahlreiche Menschen erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Gleichzeitig wurden Herausforderungen gemeistert, die durch gesetzliche Änderungen und gesellschaftliche Entwicklungen entstanden sind.
Für die Zukunft bleibt das Ziel der KfB klar: Menschen individuell zu fördern, bürokratische Hürden bestmöglich zu überwinden und nachhaltige Beschäftigungsperspektiven zu schaffen. Durch innovative Projekte und enge Kooperationen soll die Unterstützung für Arbeitssuchende stetig verbessert werden. Die Kreisagentur wird auch in den kommenden Jahren alles daransetzen, ihren Beitrag für eine starke und soziale Region zu leisten.