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Reaktion auf Verzögerungen

Holzmodulgebäude für Schulen erhalten wieder Bodenplatten

28.05.2024

Keine Bodenplatte, sondern Schraubfundamente gibt es am modularen Erweiterungsbau der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule in Ober-Ramstadt. Um Verzögerungen beim Bau zu minimeren, stellt der Kreis nun wieder auf Bodenplatten um. Foto: Da-Di-Werk

Darmstadt-Dieburg. Mit der „Mobi:Skul“ hatte der Landkreis Darmstadt-Dieburg vor einigen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Als der Platzbedarf der Schulen, vor allem auch wegen der Schülerbetreuung – ab 2026 gibt es einen Rechtsanspruch auf die Ganztagsbetreuung an Grundschulen – wuchs, war schnell klar, dass es wieder eine modulare Lösung geben soll. Allerdings eine, die nachhaltiger ist, wertiger. Deshalb hatte sich der Landkreis für modulare und zur Not wieder demontierbare, aber auch jederzeit wieder erweiterbare Holzgebäude entschieden. Diese entstehen derzeit an der Georg-Christoph-Lichtenbergschule in Ober-Ramstadt, an der John-F.-Kennedy-Schule in Münster und an der Goetheschule in Dieburg. Für die Heuneburgschule in Fischbachtal ist das Gelände schon planiert, an der Gutenbergschule in Eschollbrücken wurden bereits Vorarbeiten geleistet. Die Errichtung des Gebäudes soll im Spätsommer beginnen. Eines ist allen Vorhaben gemein: Sie sind im Verzug, im Schnitt einige Monate. Ein Umstand, der den Schuldezernenten und Ersten Kreisbeigeordneten Lutz Köhler maßlos ärgert. „Wir als Landkreis mit dem Da-Di-Werk tun als Bauherren alles, damit die Projekte schnell realisiert werden können, wir stellen Personal in üppigster Form bereit.“ Und dennoch hat der Kreis auf manche Dinge keinen Einfluss.

So etwa auf die Montage der Schraubfundamente, die bei den Schulen in Ober-Ramstadt, Münster und Dieburg benutzt werden. Oder auf die Lieferung der einzelnen Module durch einen Generalunternehmer. Die Lieferung verzögert sich immer wieder aus unterschiedlichen Gründen – oder die Module können noch nicht montiert werden, weil die Firma, die für die Schraubfundamente zuständig ist, „unsauber gearbeitet hat“, wie es Jan Lutz, Fachbereichsleiter Bauunterhaltung beim Da-Di-Werk ausdrückt. Das wiederum bedeutet, dass der Prüfstatiker zusätzliche statische Nachweise fordert. „Und sowohl die Statiker als auch der Prüfstatiker sind terminlich sehr eingebunden, so geht es nur schleppend voran“, sagt Lutz. Was wiederum Auswirkungen auf den jeweiligen Bauzeitenplan hat.

Im Da-Di-Werk sind bis zu zehn Mitarbeiter mit im Team, um den reibungslosen Ablauf der Modulbauten zu gewährleisten. Und Tempo war die Maxime bei der Errichtung der Gebäude, eben wegen des steigenden Bedarfs. Im Normalfall dauert ein Gebäude in Holzmodulbauweise von der Planung bis zur Fertigstellung nur rund 20 Monate. Eine konventionelle Planung dauert etwa vier Jahre. Und: Der Kreis benötigt zur Begleitung nur die Hälfte der Mitarbeiter. „Wir werden also immer noch schneller sein als bei der konventionellen Bauweise“, sagt Lutz Köhler. Aber damit lässt er die Sache nicht auf sich beruhen: Weil der Ärger mit den Schraubfundamenten zu groß wurde, wird das Da-Di-Werk schon bei der Gutenbergschule in Eschollbrücken wieder zu einer Bodenplatte zurückkehren, um weitere Verzögerungen durch Statik-Nachbemessungen zu vermeiden. So soll dann auch bei den weiteren Schulen, auch bei der Heuneburgschule in Fischbachtal, vorgegangen werden. Das kostet den Kreis nicht mehr Geld als die Schraubfundamente.

„Wir setzen wirklich alles daran, die Verzögerungen, für die wir nichts können, zu minimieren“, sagt Lutz Köhler. Denn in der Zeit müssen sie Schüler ja woanders untergebracht werden. In Ober-Ramstadt wird das Da-Di-Werk ein Gebäude etwa 300 Meter von der Schule herrichten, in Münster werden Betreuungsräume der Schule für den Unterricht genutzt. Kosten entstehen dem Kreis dabei lediglich im vierstelligen Bereich, wobei aber auch hier geprüft wird, ob diese Kosten bei den Unternehmen geltend gemacht werden können. Bei den anderen Schulen gibt es noch keine Platzprobleme, die Schulen können sich im Bestand organisieren.

In die Goetheschule in Dieburg sollen die Schüler nach den Sommerferien einziehen können, die Georg-Christoph-Lichtenbergschule in Ober-Ramstadt soll im Herbst fertig werden, die John-F.-Kennedy-Schule in Münster nach den Weihnachtsferien. Die Heuneburgschule in Fischbachtal wird im kommenden Frühjahr fertig und die Gutenbergschule in Eschollbrücken ebenfalls. 2025 sind dann die Erweiterungen der Schule im Angelgarten in Groß-Zimmern, die Hähnleiner Schule und die Eiche-Schule in Ober-Ramstadt zur Erweiterung vorgesehen.

tb

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