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Tannenbergschule Seeheim-Jugenheim

Richtfest für einen „Meilenstein“

02.07.2024

Der Rohbau steht: Nun wurde Richtfest für die Tannenbergschule in Seeheim-Jugenheim gefeiert. Foto: Thomas Bach

Darmstadt-Dieburg. Wette wohl gewonnen: Vize-Landrat und Schuldezernent Lutz Köhler erinnerte beim Richtfest für den Neubau der Tannenbergschule in Seeheim-Jugenheim am Dienstag an eine Wette, die er mit dem ehemaligen Bürgermeister Alexander Kreissl abgeschlossen hatte: Dass die Grundschule eher fertig werde als das neue Forum am Rathaus  der Gemeinde. Nun steht der Rohbau für die Schule – und Lutz Köhler kündigte an, dass sie wohl zum Jahresende fertig werde und zum Halbjahreswechsel des kommenden Schuljahrs, also im Februar, von den Schülern bezogen werden könne. Das, so musste die neue Bürgermeisterin Birgit Kannegießer einräumen, werde der Gemeinde wohl nicht gelingen mit ihrem Neubau.

31 Millionen Euro für das Gebäude und vier Millionen Euro für das Außengelände wird der Kreis für die neue Schule ausgeben, die in Anlehnung an den Passivhaus-Standard in hybrider, zweigeschossiger Holz-Elementbauweise mit Stahlbetonkern gebaut wird und vollständig barrierefrei ist. Jedem Jahrgangscluster, Ganztags- und Verwaltungsbereich sind eigene Toilettenräume mit Behinderten-WC zugeordnet. Die Wärmeversorgung wird durch eine elektrische Wärmepumpe realisiert. Alle Unterrichtseinheiten werden über ein Heiz-Kühl-Deckensystem temperiert. Der Strom wird über eine Photovoltaikanlage erzeugt. Im Erdgeschoss lassen sich das Aktionszentrum, der Musikraum und die Mensa mit Küche für schulische Veranstaltungen zu einem großen Bereich zusammenschließen. Im Obergeschoss werden der Ganztagesbereich mit Mediathek, Mehrzweckräume und Ruheraum angeordnet. Die Konzeption der Außenanlagen soll das pädagogische Konzept des vielfältigen Lernens und teamorientierten Arbeitens aufnehmen. Unterschiedliche Zonen mit Sitzgelegenheiten stehen nicht nur den Schülern zur Verfügung, sondern auch den Anwohnern. Ziel ist es, die Verbindung der Schule mit dem Quartier zu fördern und einen gemeinsamen „Freiraum“ zu schaffen. Einen „Meilenstein“ nannte diese Konzeption Julia Weber, die beim Richtfest für das Lehrerkollegium sprach. Etwa 50 Lehrkräfte und bis zu 400 Schüler werden dort lehren und lernen.

Lutz Köhler war dann auch sicher, dass die schöne neue Schule die „Unannehmlichkeiten“ aufwiegen werde, die mit der Hitzeentwicklung in den schwarzen Containern einherging. Die Container waren von Köhlers Vorgänger Robert Ahrnt bestellt worden und dienten während der Bauarbeiten, die im Jahr 2022 starteten, als Unterrichtsräume auf dem Gelände. Der Neubau kam günstiger als eine Sanierung der 1972 errichteten Schule. Zwar wurde 1991 ein zweigeschossiger Anbau hinzugefügt und 2009 zwei Betreuungscontainer sowie 2011 eine Containeranlage als Mensa – dennoch reichte der Platz bei steigenden Schülerzahlen nicht aus. Und die alten Gebäude entsprachen auch nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Schule. 

Christian Fahrner hätte das Richtfest gerne erlebt. An den im vergangenen Jahr verstorbenen Schulleiter erinnerte nicht nur der Vize-Landrat, sondern auch Julia Weber und Birgit Kannegießer bedachten ihn in ihren Reden. Die Seeheim-Jugenheimer Bürgermeisterin brachte schließlich noch den Vorschlag ins Spiel, die Schule nach dem engagierten Pädagogen in Christian-Fahrner-Schule umzubenennen. „Er hätte es verdient“, sagte sie. Eine Wette schlossen sie und Lutz Köhler wegen dieses Themas allerdings nicht ab.

tb

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