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Zensus 2022

Einwohnerzahl in Darmstadt-Dieburg bleibt stabil

25.06.2024

Von Mai bis August 2022 waren rund 270 Interviewerinnen und Interviewer an den etwa 7.600 vorgegebenen Adressen der Stichprobe in Darmstadt-Dieburg im Einsatz und befragten dabei mehr als 40.000 Menschen. Foto: ladadi/KI

Darmstadt-Dieburg. Am Stichtag 15. Mai 2022 hatte der Landkreis Darmstadt-Dieburg nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen des Zensus 2022 insgesamt 299.862 Einwohner. Nach den Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes lebten am Zensusstichtag 148.167 Personen männlichen und 151.698 Personen weiblichen Geschlechts in Darmstadt-Dieburg. Mit 42.903 Personen lag der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung bei 14,3 Prozent.

Die bislang noch auf Basis des Zensus 2011 fortgeschriebene Bevölkerungszahl für Darmstadt-Dieburg liegt nur geringfügig höher als das nun ermittelte Ergebnis. Die bisherige amtliche Einwohnerzahl für den 30. Juni 2022 lag bei 300.153 Einwohnenden. Das sind jetzt nur 0,1 Prozent beziehungsweise 291 Personen weniger. Die Einwohnerzahl bleibt damit im Landkreis Darmstadt-Dieburg stabil und dürfte durch die anhaltende Zuwanderung bereits zum Jahresende 2022 wieder die Marke der 300.000 überschritten haben. Zum Vergleich: Beim Zensus 2011 wurde die Einwohnerzahl Darmstadt-Dieburgs weitaus deutlicher korrigiert: Zum damaligen Zensus-Stichtag ging der Kreis von 288.623 Menschen auf 282.601 zurück – die Bevölkerung schrumpfte durch die Korrektur 2011 um 6022 Einwohner. Nun fällt der Rückgang minimal aus.

Und damit nicht genug: Der Landkreis Darmstadt-Dieburg ist hessenweit der Landkreis mit der geringsten Korrektur der Einwohnerzahl. In den meisten Kreisen gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen der bisherigen Einwohnerzahl und der durch den Zensus 2022 festgestellten Einwohnerzahl, die Rückgänge liegen dort zwischen 0,5 und 5,2 Prozent. So reduzierte sich bei allen direkten südhessischen Nachbarkreisen die Einwohnerzahl in stärkerem Maß als im Landkreis Darmstadt-Dieburg: Der Kreis Bergstraße verlor 0,8 Prozent seiner Einwohner, der Kreis Groß-Gerau 5,2 Prozent, der Kreis Offenbach 2,4 Prozent und der Odenwaldkreis 3,3 Prozent. Die kreisfreie Stadt Darmstadt erfährt ebenfalls nur eine geringe Korrektur um 0,1 Prozent nach unten.

„Das ist für Darmstadt-Dieburg eine sehr erfreuliche Nachricht“, sagt Landrat Klaus Peter Schellhaas, „und es zeigt, dass die Region nicht nur Zukunft hat, sondern auch jetzt schon einiges zu bieten hat, damit die Leute auch hierbleiben.“ Schellhaas erinnert daran, dass Darmstadt-Dieburg eine Wachstumsregion ist: Laut einer Bertelsmann-Studie wächst die Bevölkerung bis ins Jahr 2040 auf 312.000 Menschen an. Darmstadt-Dieburg ist damit der Kreis mit dem drittgrößten Wachstum in Hessen in diesem Zeitraum. „Wenn man zudem noch sieht, wie hoch der Verlust durch die Bereinigung 2011 war und wie gering er nun ist, dann können wir zuversichtlich in die Zukunft blicken“, sagt Schellhaas.

In den Städten und Gemeinden im Landkreis Darmstadt-Dieburg fielen die Ergebnisse unterschiedlich aus. In zehn Städten und Gemeinden wurde die Einwohnerzahl nach oben korrigiert. Die größten Zuwächse gab es dabei in Griesheim, wo die Einwohnerzahl um 912 Personen stieg (plus 3,3 Prozent), und in Münster mit einem Plus von 239 Personen (1,6 Prozent). Nur in drei der insgesamt 421 Städte und Gemeinden Hessens war der Anstieg der Einwohnerzahl durch den Zensus noch etwas größer als in Griesheim. In 13 Städten und Gemeinden im Landkreis ergab sich eine negative Korrektur der Einwohnerzahl. Prozentual verloren dabei die Gemeinden Bickenbach, Fischbachtal und Erzhausen die meisten Einwohnerinnen und Einwohner, der Rückgang lag hier zwischen 3 und 3,5 Prozent. Auch dies sind vergleichsweise geringe Abweichungen zur bisherigen Einwohnerzahl, in Hessen gibt es zahlreiche Kommunen mit einem größeren Rückgang um bis zu elf Prozent.

Der Zensus 2022 diente dazu zu ermitteln, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. In ganz Deutschland wurde ein registergestützter Zensus durchgeführt, die Bevölkerungsdaten kamen also in erster Linie aus Verwaltungsregistern. Nur ein Teil der Bevölkerung nahm an einem kurzen Interview teil. Im Landkreis Darmstadt-Dieburg waren dafür von Mai bis August 2022 rund 270 Interviewerinnen und Interviewer an den etwa 7.600 vorgegebenen Adressen der Stichprobe im Einsatz und befragten dabei mehr als 40.000 Menschen. Ursächlich für die negativen Korrekturen der Einwohnerzahlen sind oftmals sogenannte „Karteileichen“ in den Melderegistern - häufig sind dies Menschen, die in das Ausland fortzogen, aber vor Ort noch im Melderegister enthalten sind, da keine Abmeldung erfolgte.

Die Ergebnisse des Zensus 2022 werden ab sofort von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder schrittweise veröffentlicht, zu finden sind sie auf der Zensus-Website www.zensus2022.de.

tb

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