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Zuweisung der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung kommende Woche erwartet
Kreis bereitet sich auf erstes Flüchtlingskontingent vor
11.03.2022
Darmstadt-Dieburg – Vertriebene Menschen aus der Ukraine suchen auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg Schutz. Bisher sind überwiegend Personen in den Landkreis gekommen, die individuell eingereist sind, da sie hier vor Ort Kontaktpersonen aufweisen können. Ukrainische Staatsangehörige, die über einen biometrischen Reisepass verfügen, halten sich im Rahmen der visumfreien Einreise legal im Bundesgebiet auf. Daher ist nicht mit Gewissheit zu sagen, wie viele Menschen aus der Ukraine sich bereits im Landkreis aufhalten.
Bislang haben sich über 280 Flüchtlinge in der Ausländerbehörde registriert. Dieser Personenkreis ist entweder bei Freunden oder Bekannten untergekommen oder wurde von den 23 Städten und Gemeinden in eine Privatunterkunft vermittelt. Bisher wurden in einer großen Welle der Solidarität rund 300 Wohngelegenheiten von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Landkreis angeboten.
„Unser Ziel muss es sein, den geflüchteten Menschen möglichst bald ein normales und stabiles Umfeld anbieten zu können“, betont Sozial- und Jugenddezernentin Christel Sprößler. „Wir sind ausgesprochen dankbar für die bisher erfahrene Hilfsbereitschaft und sind auch weiterhin froh über jedes einzelne Wohnungsangebot der Menschen im LaDaDi.“
Ergänzend hierzu erwartet der Landkreis Ende nächster Woche nun eine erste Zuweisung von gut 300 Geflüchteten von der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen. Diese werden von Landkreismitarbeitenden in Empfang genommen und zunächst in einer eigens vorbereiteten Sporthalle in Weiterstadt untergebracht. Hierbei handelt es sich größtenteils um Frauen und Kinder, da Männern im wehrfähigen Alter derzeit die Ausreise aus dem Kriegsgebiet untersagt ist.
„Hier können wir glücklicherweise auf das bewährte Zusammenspiel von Da-Di-Werk, Ausländerbehörde, Katastrophenschutz, Gesundheitsamt und den Ehrenamtlichen vertrauen“, teilt der Erste Kreisbeigeordnete Lutz Köhler mit. „Auch dieses Mal lassen sich diese Herausforderungen nur in enger Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden im Landkreis bewältigen.“ Perspektivisch ist nach der Erstaufnahme auch für die zugewiesenen Familien eine Unterbringung in privatem Wohnraum wünschenswert und diese gelingt nur in Koordination mit den Rathäusern vor Ort.
Derweil haben die Helferinnen und Helfer auch die Gesundheitsversorgung der Menschen im Blick. „Allen Neuankömmlingen wird ein Impfangebot durch die mobilen Teams des Gesundheitsamts zuteil“, versichert Landrat Klaus Peter Schellhaas. „Auch hier greifen wir auf erprobte und bestehende Strukturen zurück.“ Ukrainische Vertriebene müssen für die Ausstellung eines Aufenthaltstitels keinen Asylantrag stellen und somit kein Asylverfahren durchlaufen. Voraussetzung ist eine Anmeldung beim zuständigen Einwohnermeldeamt. Diese sorgt für einen sicheren Aufenthaltstitel, medizinische Versorgung und den Zugang zu Schule und Arbeitsmarkt.
Der Landkreis bündelt weitere Informationen zum Thema unter Ukraine - Perspektive LaDaDi.