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Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg

Was bedeutet MKS für den Landkreis Darmstadt-Dieburg?

20.01.2025

Darmstadt-Dieburg. Am 10. Januar 2025 wurde bei Wasserbüffeln in einer Tierhaltung in Brandenburg die Maul- und Klauenseuche (MKS) nachgewiesen - eine hoch ansteckende Viruserkrankung mit kurzer Inkubationszeit. Sie verursacht bei betroffenen Tieren – Paarhufer wie etwa Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Kamele, Wildschweine, Rehe, Hirsche - hohes Fieber, Schmerzen und Bläschenbildung an Lippen, Zahnfleisch, Klauen und Zitzen. Obwohl die Krankheit für Tiere meist nicht tödlich ist, kann sie sich sehr schnell ausbreiten. Indirekt über die Bekleidung von Menschen, Fahrzeuge, Milch, Knochen, Häute, Borsten, Fleisch und Fleischerzeugnisse, Trophäen als Reisesouvenir, verunreinigte Geräte. Eine Übertragung erfolgt insbesondere durch Tiere in der Inkubationszeit oder klinisch betroffene Tiere und deren Erzeugnisse. MKS kann sich aber auch über große Entfernungen mit der Luft ausbreiten. Für den Menschen besteht jedoch keine gesundheitliche Gefahr. Auch sind Infektionen über den Verzehr von Lebensmitteln oder Mensch-zu-Mensch-Übertragungen nicht bekannt. „Das ist die gute Nachricht“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete und stellvertretende Landrat Lutz Köhler, „allerdings können unseren Landwirten durch die Seuche beträchtliche wirtschaftliche, existenzbedrohende Schäden entstehen.“ Deshalb befasse sich der Landkreis bereits jetzt schon mit möglichen Szenarien, falls die Seuche sich weiter ausbreitet.

„Der Export von Paarhufern leidet bereits jetzt schon“, erklärt Lutz Köhler, „Großbritannien und einige andere Länder importieren schon keine Tiere oder tierische Produkte mehr aus Deutschland.“ Obwohl die Seuche derzeit nur in Brandenburg nachgewiesen ist. „Für unsere Landwirte, die ja zum Teil schon unter der Afrikanischen Schweinepest leiden, bedeutet das noch eine zusätzliche Belastung“, sagt Köhler, „deshalb appelliere ich an alle Tierhalter, wachsam zu sein und bei Verdacht auf MKS unverzüglich den Tierarzt oder das Veterinäramt zu informieren. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern, die Gesundheit der Tiere und unsere Landwirtschaft zu schützen.“ Denn wenn sich bei einem Tier eines Bestandes der Verdacht bestätigt, müssen alle anderen getötet werden.

Tierhalter im Landkreis sollten bei entsprechenden Symptomen dringend den bestandsbetreuenden Tierarzt konsultieren. Fieber, Appetit- und Teilnahmslosigkeit, Blasenbildung an Lippen, Zahnfleisch und Zunge, im Bereich der Klauen oder am Euter können auf die Seuche hinweisen. Zudem sollten Tierhalter Biosicherheitsmaßnahmen einhalten. Dazu zählt etwa Schutzkleidung für Stallbesucher. Aber auch Küchenabfälle oder Essensreste sollten nicht an die Klauentiere verfüttert werden, ebenso sollte auf Mitbringsel wie Wurst, Fleisch oder Trophäen von Paarhufern aus dem Ausland verzichtet werden. Veranstaltungen, bei denen Klauentiere verschiedener Herkunft zusammenkommen, sollten nicht besucht werden. Den Verbänden wird empfohlen, derartige Veranstaltungen vorerst abzusagen. Zudem wird geraten, auf Jagden in Brandenburg aktuell zu verzichten.

Weitere Informationen zu MKS können unter den folgenden Internetseiten aufgerufen werden:

https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tiergesundheit/tierseuchen/mks.html

https://www.bmel.de/SharedDocs/FAQs/DE/faq-maul-klauenseuche/FAQ-maul-klauenseuche_List.html

Für Fragen steht das Veterinäramt des Landkreises Darmstadt-Dieburg unter 06151 881-1820 oder per E-Mail an veterinaeramt@ladadi.de zur Verfügung. (mm + tb)

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