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Sozialdezernentin Christel Sprößler: "Schwarzarbeit geht gar nicht!"
Nach Zoll-Razzia an der Containeranlage in Roßdorf: Kreis kündigt umfassende Prüfung und Aufarbeitung an
05.05.2023
Darmstadt-Dieburg/Roßdorf. Nachdem der Landkreis Darmstadt-Dieburg am Freitagvormittag (5.) von den Zollbehörden telefonisch darüber informiert wurde, dass an einer Baustelle in Roßdorf, Alte Dieburger Straße, im Rahmen von Kontrollen 17 mutmaßlich illegal Beschäftigte aufgegriffen wurden, hat die Sozialdezernentin des Kreises, Christel Sprößler „eine umfassende Prüfung und Aufarbeitung der Geschehnisse mit allen Beteiligten“ angekündigt.
Der Landkreis Darmstadt-Dieburg lässt an der Alten Dieburger Straße neben der Zahlwaldhalle derzeit durch einen privaten Investor eine Containeranlage aus zwei Gebäuderiegeln errichten, in der Platz für 118 geflüchtete Menschen entstehen soll. Einer der beiden Containeranlagen wurde am vergangenen Wochenende in der Nacht zum 30. April durch einen Brand weitgehend zerstört, die polizeilichen Ermittlungen dauern an.
„Sollten sich die durch den Zoll getroffenen Feststellungen bestätigen, verurteilen wir das nachdrücklich“, so die Sozialdezernentin des Kreises. „Schwarzarbeit geht gar nicht!“ so Sprößler weiter. „Wir werden die Zusammenhänge genau prüfen und dazu entsprechende Gespräche führen“, kündigte die Sozialdezernentin an.
Von Seiten der Bauaufsicht des Kreises wurde gegenüber dem privaten Investor noch am Freitag umgehend eine Verfügung zur Baueinstellung erlassen. Aktuell sollte an der Alten Dieburger Straße an der Zahlwaldhalle der zweite Containerriegel fertiggestellt werden, um dort zeitnah Geflüchtete unterzubringen. Vorerst ruhen dort sämtliche Arbeiten.
Die Ermittlungen der Polizei zum Brand im weiteren Containerriegel dauern an, hier hat auch der Landkreis Darmstadt-Dieburg bis zum Freitagnachmittag keine neuen Erkenntnisse.
Auf die wöchentlich vorgenommenen Flüchtlingszuweisungen an den Landkreis Darmstadt-Dieburg haben die aktuellen Entwicklungen in Roßdorf derzeit keinen Einfluss, so die Sozialdezernentin.
Aktuell werden dem Landkreis wöchentlich 37 Geflüchtete zugewiesen, die dann in den Städten und Gemeinden des Kreises unterzubringen sind. „Der Druck bleibt groß, und wir haben die Aufgabe der Unterbringung von Geflüchteten gemeinsam mit unseren Städten und Gemeinden zu lösen - diese Herausforderung bleibt“, so Sozialdezernentin Christel Sprößler am Freitagnachmittag zur aktuellen Lage.