Aktuelle Nachrichten aus Darmstadt-Dieburg

Mangelhafte Abfuhr der Gelben Säcke

Lutz Köhler lädt Duales System Deutschland zum Krisengespräch

29.01.2025

Darmstadt-Dieburg. Die Rückmeldungen aus den Kommunen zur Abfuhr der Gelben Säcke im Landkreis Darmstadt-Dieburg in den vergangenen Tagen sprechen Bände: Babenhausen: An den Aussiedlerhöfen und in anderen Teilen der Stadt wurden die gelben Säcke nicht abgeholt, Reinheim: Im Weiler Dilshofen sind gar keine gelben Säcke abgeholt. Auf mehrmalige Reklamation wurde tagelang nicht reagiert. Roßdorf: Die Abfuhr der gelben Säcke hätte bereits zweimal erfolgen sollen, beide Male passierte nichts.  Beschwerden per Mail, Telefon, soziale Medien und Mängelmelder nehmen drastisch zu. Messel: Die Säcke wurden nicht abgeholt. Bickenbach: Auf den Höfen im Außenbereich wurden die Säcke nicht abgeholt. Pfungstadt: In Kernstadt und den Stadtteilen wurden Abfuhrtermine nicht eingehalten und auch an den Folgetagen wurden die Gelben Säcke in einigen Bereichen nicht abgeholt. Griesheim: Die Säcke wurden nur teilweise abgeholt. Dieburg: In weiten Teilen wurden die Säcke nicht abgeholt. Groß-Zimmern: In einigen Bereichen wurden Säcke nicht abgefahren. Eppertshausen: In der Kapellstraße wurden die Säcke nicht abgeholt. Münster: Die Säcke wurden nur teilweise abgeholt. Dieburg: In der Innenstadt wurde nicht abgeholt. Modautal: Aussiedlerhöfe wurden nicht angefahren, in Ernsthofen wurde nicht abgeholt. Groß-Umstadt: In einigen Gassen der Kernstadt wurde nicht abgefahren. Fischbachtal: keine Abholung, ebenso wenig in Mühltal. Schaafheim: nur vereinzelte Abholung. „Der Unmut steigt, die Geduld nimmt ab“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete Lutz Köhler, der auch Vorstandsvorsitzender des Zweckverbands Abfall- und Wertstoffeinsammlung für den Landkreis Darmstadt-Dieburg (ZAW) ist. „Und obwohl der ZAW weder für die Verteilung der Gelben Säcke verantwortlich ist, noch für deren Abfuhr, ist auch unsere Geduld erschöpft“, sagt Köhler.

Es könne nicht sein, dass trotz eines Anbieterwechsels – das Duale System Deutschland (DSD) hat sich für die Firma RMG aus Eltville als neuen Vertragspartner ab dem 1. Januar entschieden – derlei mangelhafte Leistungen erbracht würden. „Anlaufschwierigkeiten kann es immer geben“, so Köhler, „aber nach vier Wochen müssen wir feststellen, dass dies nicht nur vereinzelte Versäumnisse sind, sondern die Abfuhr der Gelben Säcke nahezu im gesamten Kreisgebiet mangelhaft ist.“ Und nicht nur das sei ärgerlich. „Es ist auch zunehmend unerfreulich, dass die Beschwerden beim ZAW auflaufen, in den Kommunen, bei mir, dem Landrat und sogar beim Regierungspräsidium“, sagt Köhler. „Wir haben deshalb Vertreter des Dualen Systems Deutschland zu einem Krisengespräch per Videoschalte in die nächste Vorstandssitzung des ZAW am 11. Februar gebeten, die Zusage haben wir bereits. Dort werden wir unmissverständlich zum Ausdruck bringen, was wir dem DSD bereits schriftlich mitgeteilt haben: Die Gründe für die mangelhafte Abfuhr mögen vielfältig sein, sind aber nicht länger hinnehmbar. Wir erwarten nun eine verbindliche Aussage, wie die Entsorgung der Gelben Säcke im gesamten Kreisgebiet zeitnah und substanziell sichergestellt werden kann.“

Verbessert werden müsse auch die Kommunikation des Unternehmens RMG, wenn es dort zu Beschwerden oder Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern komme. „Das gehört zu einem seriösen Geschäftsgebaren einfach dazu“, sagt Köhler, „schließlich haben die Anwohner ein Recht darauf zu erfahren, wann die Säcke nun abgefahren werden. Es kann niemand zugemutet werden, Säcke auf Verdacht tagelang auf der Straße liegen zu lassen, wo sie dann eventuell kaputtgehen oder weggeweht werden. Wir haben beim Dualen System unverzügliche Maßnahmen zu Nachfahrten und der flächendeckenden Wiederherstellung eines sauberen Ortsbildes im gesamten Landkreis eingefordert.“

Der ZAW prüfe derzeit die Möglichkeit einer Ersatzvornahme, erklärt der stellvertretende Landrat. Das würde bedeuten, dass der ZAW ein anderes Unternehmen mit der Abfuhr beauftragen könnte und die Rechnung an das DSD weiterleiten würde. „Allerdings gehen wir davon aus, dass es soweit nicht kommen wird“, sagt Lutz Köhler, „sondern, dass das Duale System Deutschland seinen Vertragspartner RMG an seine Pflichten erinnern wird und wir sehr zeitnah keine Beschwerden mehr haben werden.“

tb

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